Improvisationstheater als Zugang und Ausdruck der Traumabewältigung und Form von Selbsthilfe – mit der „Angst- und Depressionsgruppe für bosnische Frauen“ des Bosnisch-Herzegowinischen Kulturvereins IZVOR e.V. wurde dieses Projekt erfolgreich umgesetzt. Auf Basis von eigenen, autobiographischen Briefen begannen die teilnehmenden Frauen mit gezielten Stimmübungen und entwickelten erste Szenen für das Stück. Die gemeinsame Begegnung von Ängsten, Depressionen und Erinnerungen schaffte schnell eine Ebene des gegenseitigen Vertrauens und Empowerments unter den Teilnehmenden. Die Uraufführung des Stücks fand im Rahmen des Interkulturellen Frühlingsfest des Selbsthilfe- und Stadtteilzentrums Neukölln statt. Mit ihrer berührenden Authentizität faszinierten die Frauen das Publikum und überzeugten mit ihrem schauspielerischen Talent, künstlerischen Ausdruck und Gesang. Typisch für Improvisationstheater wurden die Zuschauer*innen mit in das Geschehen involviert. Mit dem Projekt „Empowerment auf Bosnisch“ erhielten die Frauen so jenseits der Selbsthilfegruppe die Chance auf der Bühne zu zeigen was sie können, wer sie sind und über sich hinauszuwachsen.
Der Bosnisch-Herzegowinische Kulturverein IZVOR Berlin e.V. trägt seit seiner Gründung vor neun Jahren aktiv zum interkulturellen Austausch in Berlin bei. Mit verschiedenen Kunst- und Kulturveranstaltungen hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, Traumata gemeinsam zu begegnen und zu bewältigen.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung des IKMO-Vergabeverfahrens “KALEIDOSKOP Berlin – gestern-heute-morgen” umgesetzt.