MO wirkt #6: New Hope and Light e.V.

New Hope and Light e.V. ist laut Definition des Berliner Senats eine Migrant*innenorganisation. Der Verein ist aber nicht in der klassischen Integrationsarbeit mit Beratung und Gruppen für bestimmte Herkunftscommunities aktiv, sondern setzt sich mit Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche in Berlin für eine nachhaltige Gesellschaft ein. Mit der wirkungsorientierten Arbeit ist der Verein schon lange vertraut, da entwicklungspolitische Projekte in der Regel bereits im Antragsformular ihre beabsichtigten Wirkungen angeben müssen. New Hope and Light hat gerade mit einem neuen Projekt „Interkulturelle mobile Werkstatt“ begonnen. Wir haben die Leiterin Flaure Ngamou nach der gezielten Wirkung des Projekts gefragt.

Q Liebe Flaure, worum geht es in dem Projekt?
A In dem Projekt können Kinder und Jugendliche die Welt mit eigenen Händen entdecken. Das heißt, wir kommen mit unserem Mobil in außerschulische Einrichtungen in Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte und vermitteln Themen wie z. B. erneuerbare Energie, Nachhaltigkeit, interkulturelle Begegnungen mit Experimenten und Spielen. Bis zu 10 Kinder können an so einem Angebot teilnehmen, wobei der zeitliche Umfang und die Häufigkeit je nach Möglichkeit variieren können.

Q Was ist das Wirkungsziel des Projekts?
A Es gibt mehrere. Wir wollen den Wissensstand über die globalen Zusammenhänge verbessern und die Fähigkeiten im Umgang mit Ressourcen verbessern, aber auch die Veränderung im Verhalten ist wichtig.
Wir wissen aus den Vorprojekten, dass die Kinder einen Wissenszuwachs über die jeweils vermittelten Themen haben. Und das auch nachhaltig, da das spielerische Lernen das Wissen besser einprägt. Darüber hinaus sehen wir auch, dass die Kinder ihre Stereotype und Klischees über die „armen“ Länder Afrikas abbauen. Und immer wieder hören wir, dass die Kinder zu Hause mit ihren Eltern darüber sprechen und ihr Konsumverhalten verändern, nach einem neuen ökologischen Stromanbieter suchen, weniger mit Autos fahren usw. Die Kinder lernen zu verstehen, dass ihre Lebensweise nicht nur die Ursache der Armut in Ländern Afrikas ist, sondern letztlich sie auch selbst mit den Folgen zu leben haben.

Q In der Wirkungstreppe nach PHINEO steht ganz oben IMPACT, gemeint ist hiermit die Veränderung der Gesellschaft. Welche Art von Gesellschaft siehst du am Ende eures Projekts?
A Wir wollen eine Gesellschaft mit wenig Klischees. Wir wollen eine Gesellschaft, in der kein Mensch weniger wert ist. Erst wenn die Menschen die Zusammenhänge kennen, werden sie eine andere Wahrnehmung der „Probleme“ in den Ländern Afrikas haben. Hierüber wird in deutschen Medien ja meist sehr einseitig berichtet. Und wir sind überzeugt davon, dass man mit der Vermittlung dieser Themen frühzeitig bei den Kindern anfangen kann und sollte.

Q Nahhaltige Bildung oder Globales Lernen ist ja an sich nichts Neues. Was macht ihr anders, dass ihr so erfolgreich seid?
A Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Kombination von Themen. Die Themen Globalisierung, Erneuerbare Energie, Nachhaltigkeit usw. werden gekoppelt mit der Kompetenzstärkung in MINT-Fächern und mit interkulturellem Lernen. Wir erzählen nicht über die fernen Länder Afrikas, sondern von uns. Und wir wissen aus eigenen Erfahrungen, welche Ressourcen unsere Länder haben gegenüber den Ländern mit „Energierarmut“. Und das alles können wir nur gut vermitteln, weil wir die richtige Kombination von Themen, Methoden und Ansätzen gewählt haben.

Kontakt:
New Hope and Light e.V.
Elsenstraße 75
12059 Berlin
+49 (0)30 54 83 34 76
+49 (0)30 31 17 47 77
info-Entfernen Sie diesen Text-@newhopeandlight.com

                                                                                      (Bild: New Hope and Light e.V.)