KALEIDOSKOP 2020: Kiezrebellen „we feed the world“

Jugendliche Neuankömmlinge finden oft wenig Ruhe, Anschluss und kaum Möglichkeiten, soziale Kontakte zu Menschen aus der Umgebung aufzubauen. Es fehlt ihnen an passenden Lernstrategien und die Infrastruktur einer geborgenen Lernumgebung. Sie kommen oft aus ländlichen Siedlungsstrukturen. Die Erfahrung des Familienzusammenhalts, des Anbaus und der Verarbeitung von Lebensmitteln wollten wir als verfügbare persönliche Ressource nutzen.

Es gelang dem SprachCafé Polnisch in Zusammenarbeit mit Martina Marquardt, Lehrerin im benachbarten Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, sowie mit der Leitung der Altersresidenz in der Schulzestraße ein niedrigschwelliges Lernangebot in der Freizeit für Jugendlichen im geschützten Raum anzubieten.

Wir haben gemeinsam gekocht, eine Gemüseanzucht aufgebaut und gelernt, den eigenen Konsum zu reflektieren. Der Kiez wurde erkundet, der Weltacker besucht und ein Neuanfang für die Jugendlichen in einem fremden Land ein Stück leichter gemacht.

Die Kooperationen mit dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium und mit der Altersresidenz haben maßgeblich dazu beigetragen, Jugendlichen aus Willkommensklassen die Anbindung an die Nachbarschaft möglich zu machen und damit sprachliche und kulturelle Barrieren zu überbrücken. Darüber hinaus konnten wir Möglichkeiten aufzeigen, sich sozial-ökologisch zu engagieren und die Jugendlichen zu Lernpatenschaften ermutigen.

Durch das Vergabeverfahren KALEIDOSKOP2020 beim Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg e.V. wurden Mittel zur Umsetzung dieses Projektes verfügbar gemacht. So konnten ausgebildete Köche, Selbstversorger mit Landwirtschaftserfahrungen und Pädagogen über den Spaß an der Produktivität gemeinsam zu säen, zu ernten und zu kochen, deutlich machen, was für Auswirkungen der Anbau, die Verarbeitung und der Genuss von guten Lebensmitteln auf die Welt und die eigene Gesundheit haben.

Die Finanzierung aus Mitteln der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales | Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin hat dazu beigetragen, dieses Projekt zu ermöglichen und zum Erblühen zu bringen! Vielen Dank dafür.