Für das Projekt „Berliner Einsamkeit“ orientierten sich die Initiatoren von Entegre e.V. an zwei Ausgangspunkten, um den Begriff „Einsamkeit“ und dessen Verbindung zu unserer Stadt Berlin zu untersuchen. Als Basis dafür diente der türkische Kultroman „Die Madonna im Pelzmantel“ von Sabahattin Ali, der von einem kurzen Aufenthalt eines türkischen Studenten in den 1920er Jahren in Berlin handelt.
Die Lesung wurde von der Schauspielerin Selin Kavak in türkischer und deutscher Sprache konzipiert. Begleitet wurde sie von Interviews dreier Berliner*Innen aus drei verschiedenen Generationen zum Thema „Einsamkeit“: Betül (16), Can (27) und Celal (67). Die Vielfalt und Tiefe dieser Interviews hat uns so inspiriert, dass ein umfangreicherer Abend gestaltet wurde als geplant. Eine 90 minütige Produktion ist entstanden, die eine spannende Brücke zwischen der Lesung aus dem Roman und den drei Interviews geschlagen hat. Auf folgende Frage wurde der Fokus gelegt: „Kann die Einsamkeit, die gewöhnlich als ein persönliches Gefühl wahrgenommen wird, auch eine gesellschaftlich-politische Bedeutung, bzw. Ursprung haben?“
Der Abend erregte viel Aufmerksamkeit beim Publikum und führte zu interessanten Gesprächen. Es hat uns sehr gefreut, von mehreren Zuschauern gefragt zu werden, wann und wo wir das Projekt wieder zeigen würden. Wir arbeiten an einer Verwirklichung dieses Wunsches.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung des IKMO-Vergabeverfahrens „KALEIDOSKOP Berlin – gestern-heute-morgen“ umgesetzt.