IKMO-Aktionsfonds: 26 Projekte unter der Beteiligung von 41 Organisationen realisiert

 

Zum Abschluss des Aktionsfonds als Teilprojekt im Rahmen des Kooperationsprojektes „Interkulturelles Kompetenzzentrum für Migrant*innenorganisationen Berlin“ (IKMO) vom Verband für interkulturelle Arbeit in Berlin (VIA), Club Dialog (CD) und dem Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg, gibt der folgende Rückblick Auskunft über die Absichten des Aktionsfonds und stellt sämtliche Projekte, die realisiert wurden, kurz vor.Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und hoffen auf eine baldige Fortsetzung des Aktionsfonds.VORSTELLUNG DES AKTIONSFONDS

UNSER ZIEL
 war die Teilhabe von Migrant*innen am ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Leben in Berlin durch die Bereitstellung von Fördermitteln für kleine Projekte zu stärken.WIR BOTEN Möglichkeiten eigene Ideen in Berlin umzusetzen.
Die Vorhaben konnten eine Förderung in Höhe von bis zu 2.000 €, Kooperationsprojekte von bis zu 3.500 € beantragen.
Eine Jury, bestehend aus Vertreter*innen der Projektträger sowie des Migrationsrates Berlin, entschied vierteljährlich über die Anträge.

WIR WOLLTEN
 kleine, neue und junggebliebene Vereine sowie Initiativen in Gründung, deren Aktivitäten sich überwiegend an Nicht EU-Bürger*innen richten, mit der Ausschreibung erreichen.

GEFÖRDERTE PROJEKTE IM RAHMEN DES AKTIONSFONDS
 (in chronologischer Reihenfolge)

„Das Kids Labor“ von Integritude e.V. sah die Sensibilisierung von Kindern im Hinblick auf ihr Konsumverhalten vor und beabsichtigte das Umweltbewusstsein von ihnen zu fördern. Anhand von Erfinderwerkstätten und Kreativ-Workshops wurden Kinder angeleitet, ausrangierten Gegenständen einem neuen Zweck (upcycling) zuzuführen.

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©Integritude e.V.

Die „Bildungsfreizeit für kurdische Mütter und Kinder aus Berlin“ vom Nachbarschaftshaus Centrum e.V. in Kooperation mit dem Frauenverein Dest-Dan e.V. wollte die emanzipatorischen Kräfte von Migrantinnen fördern und stärken. Anhand von Seminare wurde Frauen die Möglichkeit gegeben sich zu empowern und weiterzubilden, um ihre Rechte einzufordern und verteidigen zu können und sie an andere weiter zu geben.

Ein Lichtstrahl e.V., MaMis en Movimiento, Total Plural e.V. und SprachCafé Polnisch gründeten in Kooperation das „Citizen Kids Zentrum“. Mit der Initiative wollten die vier Vereine ihre Kompetenzen und Aktivitäten im Bereich der Demokratieerziehung für Kindern zusammenlegen und ausbauen.

Der Verein Gesellschaft für psychosoziale Gesundheitsförderung bei Migrant/innen führte eine „Bedarfsanalyse zur Familienförderung“ innerhalb der vietnamesischen Communities in Berlin durch. Diese zielte darauf ab, zu erfahren, welche Bedarfe und Wünsche Eltern in Bezug auf die Erziehung von Kindern haben.

Der Förderverein der Aziz Nesin Grundschule weitete durch den Aktionsfonds gemeinsam mit dem Karagöz Förderverein der AWO Kita in der Blücherstraße das Angebot seines zweisprachigen (deutsch-türkisch) „Kinderchors – TIN TIN TINI“ – aus.

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©TBB

Seit 2011 bietet SATHI e.V. vornehmlich für Menschen aus Südasien (Nepal, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Bhutan, Indien, Afghanistan und den Malediven) Sozial- und Rechtsberatungen bspw. zu den Themen Arbeit, Bildung, Erziehung und Aufenthalt, an.
Die zugesprochenen Mittel des Aktionsfonds werden für die mehrsprachige Aufbereitung von „Informationsmaterialien zu den Beratungsthemen“ und dem relaunch der Webseite www.sathi-berlin.org verwendet.

Danke Deutschland e.V. veranstaltete „TET TRUNG THU – Mondfest im Zeichen des Miteinanders und der Gesundheit“ zur Förderung des generations- und herkunftsübergreifenden Miteinanders und ergänzte das Fest mit Informationen zum Thema seelische Gesundheit.

Türkischer Frauenverein Berlin e.V. 
motivierte in seinem Projekt „Die zweite Generation von Migrantinnen aus der Türkei“ Frauen aus der zweiten Einwanderergeneration sich mit ihrer eigenen Lebensbiographie sowie ihrem sozialen und politischen Engagement künstlerisch auseinanderzusetzen.

Türkischer Frauenverein Berlin e.V. motivierte in seinem Projekt „Die zweite Generation von Migrantinnen aus der Türkei“ Frauen aus der zweiten Einwanderergeneration sich mit ihrer eigenen Lebensbiographie sowie ihrem sozialen und politischen Engagement künstlerisch auseinanderzusetzen.

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©Türkischer Frauenverein Berlin e.V.

Deutsch-Türkische Musikakademie gGmbH führte die Konzertveranstaltung „Die Farben anatolischer Balladen 2“ durch. Hierbei wurden die Schönheit und Vielfalt der anatolischen Musik Berliner*innen nähergebracht.

„Erzähl doch mal…“ der intergenerative Erfahrungsaustausch zur Migrationsgeschichte Berlins von Çorum-Der e.V. sensibilisierte Menschen von der ersten bis zur dritten Einwanderergesellschaft zu ihren jeweiligen Erfahrungen, Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen an die jeweils andere Generation.

Werke zu den Themen Migration, Heimat(-losigkeit), Sehnsucht und Fremdheitserfahrungen veranstalte BSD – Verein Berliner Sozialdemokraten e.V. eine „Musikalische Dichterlesung und veröffentlichte eine Lyrikbroschüre“.

MaMis en Movimiento e.V. organisierte in Kooperation mit dem Familienzentrum Mehringdamm „MigrArte“ ein Netzwerk zwischen geflüchteten Neu-Berlinerinnen und spanischsprechenden Frauen, die bereits länger in Berlin ansässig sind, um über die jeweiligen Träume, Traumata, Bestrebungen und Erwartungen zu sprechen und diesen Emotionen einen künstlerischen Ausdruck zu verleihen.

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©MaMis en Movimiento e.V.

Im Rahmen der „Woche der Gesundheit“ hat Hoi Tu Tam Berlin e.V. in Kooperation mit Reisetrommel e.V. und dem Pflegestützpunkt Lichtenberg neben Veranstaltungen zum Thema Gesundheit ein Glossar zu den Themen „Pflege und Gesundheit im Alter“ herausgegeben.

Entegre e.V. entwickelte in Kooperation mit dem Friedrichshain-Kreuzberg Museum das Ein-Personen-Theaterstück „German Angst? – Eine Suche zum Thema ‚Angst‘“. Hierin fand eine Auseinandersetzung mit der sog. Flüchtlingskrise und wachsendem Populismus in der Bundesrepublik statt.

Ze Berlin e.V. hat in seinem Projekt „Kultur macht Sport. 1 Jahr Mitmachen“ ein Fussballturnier von, für und mit Geflüchteten sowie einen gemeinsamen Filmabend über Eritrea organisiert und durchgeführt.

Zum internationalen Tag der Rroma, „08. April 2017“, hat Rroma Informations-Centrum e.V. eine Veranstaltung mit künstlerischen und politischen Inhalten durchgeführt. U.a. mit einer Aufführung der Jugend-Theatergruppe „So keres?“, die den Gästen die Geschichte der Sinti und Roma näherbrachte.

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©Trixiewiz e.V.

Trixiewiz e.V. hat in Kooperation mit dem International women Space „Starting below zero“ eine vielsprachige Broschüre für Frauen herausgegeben. Darin finden sich berlinweit Anlauf- und Beratungsstellen zum Thema Gesundheit, Familie und Recht.

„sprachenlos und vielfältig, spricht Musik alle an“ unter diesem Motto hat das Berliner Ensemble für klassische türkische Musik e.V. in Kooperation mit Trixiewiz e.V., Mina e.V. ein Chor- und Musikkonzert mit Vereinsmitglieder und Geflüchteten Musikern organisiert.

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©Berliner Ensemble für klassische türkische Musik e.V.

Von Meisterhand – Verein für Integration, Bildung und Kunsthandwerk e.V. bewahrt exklusive und fast vergessene Häkeltechniken. Im Projekt wurden „Druck und Kommunikationsmedien für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins aktualisiert“.

Human Help Community uUG führte „Workshops für Geflüchtete mit Tipps zu Verbraucherschutz und Alltagsrechten“ durch, sodass diese informiert am ökonomischen Leben in Berlin teilhaben können.

Mama Afrika e.V. führte eine „Öffentlichkeitskampagne zum Thema weibliche Genitalverstümmelung“ durch. Die Mehrheitsgesellschaft sollte zu dem Thema sensibilisiert und das Beratungsangebot des Vereins hierzu bekannt gemacht werden.

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©Mama Afrika e.V.

Ein Relaunch der Webseite des Vereins Tschadische Diaspora in Deutschland e.V. erfolgte durch die Förderung zu „Wir sind Mittendrin!“.

Jungen Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung hat die Taschengeldfirma e.V. durch „Empowerment für die Wohnungssuche“ dabei geholfen trotz des Wohnungsmangels in Berlin ein Zuhause zu finden.

Der Fotowettbewerb „Berliner Familien im Wandel“ von Circus Lab Berlin e.V. wollte Berliner*innen on- und offline auf die Vielfältigkeit unserer Stadt aufmerksam machen und dazu anregen, den unterschiedlichsten Familienkonstellationen offen entgegenzutreten und mit Neugier zu begegnen.

Die Gesellschaft für psychosoziale Gesundheitsförderung bei Migrant/innen e.V. fragte in Kooperation mit der Japanischen Fraueninitiative Berlin e.V. und Danke Deutschland e.V. „Liebe asiatische Senior*innen, wie geht´s Ihnen heute?“ Ziel war es, herauszufinden wie asiatische Senior*innen im Hinblick auf ihre Heterogenität gesund und integriert am Stadtleben teilhaben können.

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©Circus Lab Berlin e.V.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE DES AKTIONSFONDS

Zwischen November 2015 und Februar 2018 sind berlinweit 26 Projekte realisiert worden. 50 Anträge sind zu den neun Stichtagen eingegangen.

An der Umsetzung der Projekte waren insgesamt 41 Migrant*innenorganisationen und deren Partner*innen beteiligt. Dadurch wurde fast das gesamte Stadtgebiet erfasst.

Die Jury hat für die Vorhaben rund 42.500 € an Fördermitteln bereitgestellt. Angefragt war die zweieinhalbfache Summe.

Die unterschiedlichen Aktivitäten und Maßnahmen haben über 3.000 Menschen erreicht. Etwa die Hälfte davon ohne EU-Staatsangehörigkeit.

Die Zusammenfassung des Aktionsfonds können sie auch als Plakat (.pdf) einsehen.