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Bericht aus dem IKMO-Netzwerk “Freiwilligendienste interkulturell”

Das Netzwerk “Freiwilligendienste interkulturell” wurde 2014 mit dem Ziel gegründet, Bedingungen der Teilnahme von MO an Freiwilligendiensten – insbesondere am Bundefreiwilligendienst (BFD) – zugänglicher zu gestalten. In den letzten Jahren identifizierten die Mitglieder des Netzwerks die Haupthürden für die Teilnahme von MO am BFD und erarbeiteten Konzepte für die Überwindung dieser Hindernisse. Als Ergebnis sind zwei Projekte ins Leben gerufen worden, in denen MO von 2016-2019 kostenneutral und mit umfassender Unterstützung von Club Dialog e.V. am BFD teilnehmen konnten. Als Erfolgsfaktoren für die Teilnahme von MO am BFD haben sich Kostenneutralität und umfassende Beratung sowie ein Unterstützungspaket bei weiteren BFD-typischen Aufgaben herausgestellt. In beiden Projekten konnten zahlreiche MO erstmalig vom BFD profitieren. Freiwillige mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen standen MO bei diversen Aufgaben zur Seite, angefangen von Unterstützung im Bürobereich und bei Kinderbetreuung bis hin zur Unterstützung im Bereich Veranstaltungsmanagement und Beratung.

Viele Freiwillige erlebten ihr BFD-Jahr als einen wichtigen Meilenstein für ihre berufliche Integration und Entwicklung. Seit Anfang des Jahres 2019 – mit dem Wegfall erleichternder Bedingungen im sogenannten “Sonderkontingent” im BFD – sind allerdings deutliche Verschlechterungen der Zugangsbedingungen im BFD zu verzeichnen. Mitglieder des Netzwerks “Freiwilligendienste interkulturell“ reagierten darauf mit weiteren Konzepten zur Erleichterung der Teilnahmebedingungen. Es wurde ein weiteres Projekt geschaffen, in dem die Beibehaltung wichtiger Erfolgsfaktoren – Kostenneutralität und umfassende Beratung sowie Unterstützung – im Mittelpunkt steht.

Beim letzten Treffen der Netzwerks “Freiwilligendienste interkulturell” am 14.08.2019 wurden genau diese Veränderungen im Bereich des Bundesfreiwilligendienstes (BFD), das Auslaufen des sogenannten “Flüchtlingskontingents” und die damit verbundene Verschlechterung der Zugangsbedingungen zum BFD für Migrant*innenorganisationen (MO), zu Schwerpunktthemen erklärt. Insbesondere mit der Weiterführung der kommunalen BFD-Projekte in Berlin in Form eines neuen Anschlussprojektes, das im Rahmen von IKMO initial konzipiert wurde, verbindet das Netzwerk die Hoffnung auf weitere Beteiligung von MO am BFD, die unter gewöhnlichen Bedingungen von der Teilnahme de facto ausgeschlossen sind. Freiwillige unterstützen Vereine bei vielfältigen Aufgaben und erhalten dabei ein Taschengeld, das staatlich gefördert wird. Migrant*innenorganisationen schätzen die Unterstützung gerade jetzt in Zeiten besonderer Herausforderungen, in denen MO weiterhin Anlaufstellen für Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte bleiben und vielfältige Aufgaben im Bereich der Integration übernehmen.

Bei dem Netzwerktreffen gab Aygul Bikbulatova (Club Dialog e.V.) einen Überblick der Entwickungen zur Verbesserung der Zugangsbedingungen zum BFD im Rahmen des “Flüchtlingskontingents” in den letzten 3 Jahren. Die Teilnehmenden am Netzwerktreffen diskutierten den besonderen Unterstützungsbedarf der MO während der Beteiligung am BFD und die damit verbundenen Aufgaben. Das Netzwerk bleibt damit an seinem Kernthema weiterhin entschieden dran: die Verbesserung von Zugangsbedingungen zum BFD für Migrant*innenorganisationen als Faktor der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe. Als weitere Themen stand die Öffentlichkeitsarbeit der Vereine in Bezug auf die Akquise von Freiwilligen auf der Tagesordnung. Als mögliche Formate wurden Videointerviews und Kurzberichte über Projekte und Vereine angedacht, in denen Unterstützung von Freiwilligen erwünscht ist.

Migran*innenorganisationen, die mehr über die Arbeit des Netzwerks bzw. über das Programm BFD erfahren möchten, können gerne Beratungen von  Club Dialog e.V. per Telefon, Mail oder im Rahmen eines persönlichen Gesprächs in Anspruch nehmen.