Das PULS Camp ist ein mehrtägiges, kostenloses Camp-Format für junges Engagement im eigenen Stadtbezirk. PULS macht Ehrenämter für Jugendliche praktisch erlebbar und motiviert sie, sich persönlich und unmittelbar für andere einzusetzen. Ab ins Camp und direkt in die erste Herzaktion. So lernten 17 Teilnehmende vom 02.-08.08.2020 unkompliziert innerhalb einer Woche verschiedenste Möglichkeiten kennen, sich zu engagieren und übernachteten gemeinsam in der PULS Camp Basis – der Gästeetage Osloer Straße.
Die Herzaktionen reichten von der Arbeit mit Obdachlosen (Vorbereitung von Lebensmitteln, Essen- und Kleiderausgabe) bei dem Obdachlosenhilfe e.V. über das Basteln von Schultüten für Kinder aus Gemeinschaftsunterkünften mit Serve The City e.V. bis zur Pflege von Stolpersteinen mit Stolpersteine Berlin e.V. Neben den Einsätzen bei gemeinnützigen Initiativen im Bezirk standen auch eigene Herzaktionen im Fokus der Woche. So organisierten die Teilnehmenden angeregt durch die Arbeit mit der Obdachlosenhilfe eine Spendenaktion, bei der sie innerhalb von wenigen Tagen innerhalb des Camps Flyer entworfen, vervielfältigt, im Kiez verteilt, Spenden eingesammelt und zur Obdachlosenhilfe gebracht haben.
PULSCAMP e.V. baut Brücken. Nicht nur zum Ehrenamt, sondern auch zwischen jungen Menschen im Bezirk. Dafür fordert das PULS Engagement Camp ganz gezielt junge Menschen mit Fluchterfahrung dazu heraus, eigene Potenziale und Stärken zu entdecken und diese für sich und andere einzusetzen. Insgesamt hatten 40 % der Teilnehmenden einen Flucht- bzw. Migrationshintergrund.
Alle Teilnehmenden wollten sich am Ende des Camps in Zukunft weiter engagieren. Die letzten Monate zeigten, dass auf Worte Taten folgten und sich 12 der Teilnehmenden u.a. dauerhaft und mehrmals bei der Essensausgabe der Obdachlosenhilfe engagieren. Die positive Gruppendynamik aus dem Camp hat nachhaltig junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund zusammengebracht, die sich durch ihr gemeinsames Engagement bei der Obdachlosenhilfe, aber auch darüber hinaus weiterhin treffen. Diese Entwicklung freut uns besonders, da es auch ein großes Ziel des PULS Camps war, Freundschaften zwischen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund aufzubauen.
Dass das PULS Camp ein tolles Format ist, um durch das Engagement in einem Ehrenamt junge Menschen mit Fluchterfahrung zu stärken, davon ist das ehrenamtliche Organisationsteam überzeugt. Mit von der Partie sind Kamal, Ahmad und Hamed, die selbst nach Deutschland geflüchtet sind und für die vor einigen Jahren ihre erste Teilnahme am PULS Camp ein Wendepunkt war. Diese positive Erfahrung wollen sie nun durch die Initiierung des PULS Camps Mitte weitergeben.
Dieses Projekt wurde umgesetzt im Rahmen des Vergabeverfahrens KALEIDOSKOP2020 beim Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg e.V. und wurde finanziert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales | Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin