MO des Monats November 2017: GePGeMi e.V.

 

GePGeMi e.V. wurde 2015 gegründet und ist daher noch ein relativ junger Verein. Die Abkürzung steht für Gesellschaft für Psychosoziale Gesundheitsförderung bei Migrantengruppen vor allem aus asiatischen Ländern. Wir haben mit den Vorstandsmitgliedern Dr. Min-Sung Kim und Askold Hitzler sowie mit Ji-Eun Park, verantwortlich für das Projektmanagement, über die Ziele der Arbeit des Vereins gesprochen.

IKMO: Aus welcher Motivation heraus habt ihr den Verein gegründet? Was sind Eure Ziele?

Die Lebenssituation und alltäglichen Herausforderungen asiatischer Migrant*innen sind in Deutschland so gut wie unbekannt. Asiatische Migrant*innen scheinen keine Probleme mit der Integration zu haben. Doch das ist nicht richtig. Vielmehr sind ihre Bedürfnisse und Perspektiven unsichtbar, da sie sowohl innerhalb der Gesellschaft als auch in der Wissenschaft vernachlässigt werden. Wir möchten durch Forschungen und Veranstaltungen zeigen, welche Schwierigkeiten und psychosoziale Probleme asiatische Migrant*innen, insbesondere ältere Menschen und Eltern, in Deutschland haben. Wir möchten ihre Sichtbarkeit erhöhen und die deutsche Bevölkerung für ihre Wünsche und Belange sensibilisieren. Gleichzeitig wollen wir die asiatische Community stärken und mit unseren Projekten zu ihrem Empowerment beitragen. Wir verstehen uns als Interessensvertretung für die Gesundheitsförderung im psychosozialen Bereich und zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe. Wir möchten uns nicht nur auf eine Gruppe konzentrieren, sondern das Ziel ist es eine Zusammenarbeit aller asiatischen migrantischen Akteur*innen zu erreichen. Wir wollen Gemeinsamkeiten finden und durch eine Zusammenarbeit unsere Stimmen stärken.

IKMO: Was macht ihr, um das zu erreichen?

Zunächst wollten wir erfahren, welche Bedürfnisse und Problemlagen genau bei älteren Menschen und Eltern existieren. Deshalb haben wir eine Pilotstudie zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und Altersbilder bei ost- und südostasiatischen älteren Migranten/innen  und ebenso Fokusgruppen und Workshops mit Eltern durchgeführt. Auf der Basis der Fokusgruppen mit den asiatischen Eltern ist die Kampagne ElKi, sagt „Nein zu Ching Chang Chong!“ entstanden, welche Sensibilisierung der Diskriminierungserfahrungen von Kindern sowohl bei den Eltern als auch bei Bildungseinrichtungen und Nachbarn behandelt.

IKMO: Wie haben Euch die Angebote von IKMO bisher genutzt?

IKMO hat uns sehr viel geholfen und unterstützt. Zu Beginn kurz nach der Gründungsphase haben wir die Workshops für neugegründete Vereine besucht und davon sehr profitiert. Dann wurden wir über den IKMO Aktionsfond unterstützt. Das war nicht nur eine Hilfe wegen des Geldes, sondern wir lernten einen Antrag zielorientierter zu schreiben. Dies war eine gute Übung für uns und eine bereichernde Erfahrung. Die Mitarbeiter*innen des Projekts IKMO waren immer für uns da und haben uns mit ihrem Rat und ihrem unglaublichen Erfahrungsschatz unterstützt. Dank IKMO haben wir einen guten Überblick über das System bekommen, auch wo man Anträge stellen kann. Außerdem haben wir aber auch durch IKMO Kontakte zu weiteren Communities bekommen. Nicht nur durch seine Netzwerkarbeit, sondern die Workshopangebote von IKMO waren immer ein Ort, wo wir mit anderen Communities Kontakt herstellen und dabei Unterstützung bei der Zielgruppenansprache bekommen konnten.

IKMO: Was sind die nächsten geplanten Aktivitäten?

Wir werden am 1. Dezember einen Fachtag mit dem Titel „Liebe (asiatische) Senior*innen, wie geht´s Ihnen heute“ durchführen. Dort werden wir die ersten Ergebnisse unserer Pilotstudie vorstellen und Chancen und Herausforderungen zum gesundheits- und teilhabefördernden Leben im Alter in der Migration diskutieren.

Weitere Informationen zum Fachtag gibt es auf der Seite von GePGeMi

Schreibe einen Kommentar