In diesem Jahr wurde das Projekt Queer TikTok House zum ersten Mal und aufgrund der Coronapandemie mit einer begrenzten Anzahl von Teilnehmer*innen durchgeführt. Fünf LSBTI*-Geflüchtete nahmen an dem Projekt teil. Einen Monat lang lebten die Teilnehmer*innen in einem eigens für das Projekt angemieteten Haus. Das Hauptziel des Projekts bestand darin, den Teilnehmer*innen beizubringen, wie sie mit Videoinhalten auf der Plattform TikTok arbeiten können.
Während des gesamten Projekts drehte die Gruppe Videos und lernte verschiedene Tätigkeitsbereiche kennen, von den Grundlagen der Videobearbeitung bis hin zum Schreiben von Sketchen und Skripten für ihre Videos. Im Laufe des Projekts wurden Schauspielkurse, Videobearbeitungs- und Fotobearbeitungskurse abgehalten. Die Teilnehmer*innen kamen ohne jegliche Vorkenntnisse zu dem Projekt, und wir hoffen, dass ihre Vorstellungen und Wünsche in diesem Monat erfüllt wurden. Konzipiert und entwickelt wurde die Idee, um den Beteiligten Freiräume zu verschaffen und um sich selbst mit den vielfältigen Mitteln der Kreativität zu finden. Die Teilnehmer*innen haben auch an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, zum Beispiel an Prides, auf denen sie auch Inhalte für ihre Konten erstellt haben.
Ihr Feedback war sehr positiv, wie bspw. Stanley schreibt: „Das Projekt hat mir sehr gut gefallen. Ich habe noch nie so viele praktische und nützliche Informationen erhalten. Ich habe den Eindruck, dass selbst in der Kunstschule Informatik schlechter gelehrt wird. Dort wurden uns die die Grundlagen von TikTok nicht beigebracht, aber sie sind wichtig. Natürlich kann man nicht alles in einem Monat lernen, aber dieses Projekt hat mir wirklich die Augen geöffnet und mein Interesse geweckt, auf dieser Plattform weiter zu arbeiten. Ich werde auf jeden Fall versuchen, nächstes Jahr wieder in diese Atmosphäre einzutauchen.“
Fatal Flash, die Projektleiterin und Vorstandsvorsitzende des The LGBT life e.V., ist „sehr stolz darauf, dass sich ein Beteiligter dank dieses Projekts outen konnte und dadurch mehr Freiheit gewonnen hat. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um Geflüchteten bei ihrem Einleben in Berlin zu helfen. Es ist das erste Projekt dieser Art, das wir in Deutschland durchgeführt haben. Und wir hoffen, dass wir es im nächsten Jahr in größerem Umfang wiederholen können.“
Dieses Projekt wurde umgesetzt im Rahmen des Vergabeverfahrens KALEIDOSKOP2021 beim Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg e.V. und wurde finanziert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales | Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin.